Nachhaltige Fuhrparkstrategie
12. Dez. 2022
Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind keine Themen für den Fuhrpark? Oh doch! Durch einfache Maßnahmen kann ganz schnell ein grüner Fuhrpark entstehen. Nachhaltiges Handeln und Ressourcenschutz sind gesellschaftlich relevante Themen. Daher sind ebenso die Unternehmen gefordert, sich damit auseinanderzusetzen. Dafür ist eine nachhaltige Fuhrparkstrategie notwendig. Deren Implementierung muss nicht immer aufwendig sein. Schon kleine Änderungen führen zum Erfolg. Welche Gestaltungsmöglichkeiten es dafür gibt, zeigen wir Ihnen im Folgenden auf.
Wie kann der Fuhrparkmanager einen nachhaltigen Fuhrpark gestalten?
Der Fuhrparkmanager spielt eine zentrale Rolle bei dem Thema Nachhaltigkeit. Er ist die Schlüsselposition, bei der alle Anforderungen zusammenlaufen. Zugleich kann er ebenso auf viele Bereiche Einfluss nehmen. So liegt es in seiner Funktion, die Geschäftsführung zu beraten, wie das Thema Nachhaltigkeit im Fuhrpark umgesetzt werden kann und mit ihr zusammen eine Fuhrparkstrategie zu entwickeln. Dazu zählen technische Elemente, wie die Wahl der Autos oder die Antriebstechnik über die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit im Fuhrpark bis hin zur Einhaltung der juristischen Vorgaben und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen.
Damit hat der Fuhrparkmanager ein umfassendes Aufgabenfeld. Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, ist eine Qualifizierung in dem Bereich nachhaltiger Fuhrpark ratsam, um die betriebliche Mobilität umweltbewusst zu gestalten.
Die günstigste und schnellste Maßnahme mit großer Wirkung
Das Fahrverhalten beeinflussen
Spritsparendes Fahren ist die schnellste und einfachste Möglichkeit für einen grünen Fuhrpark. Das Fahrverhalten hat einen großen Einfluss auf den Spritverbrauch und somit auf den Einsatz von Ressourcen als auch auf die Emission und den Schutz der Umwelt. Durch Schulungen zum spritsparenden Fahren können die Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert werden. Die Fuhrparkstrategie hat dabei nicht nur Einfluss auf die Umwelt. Durch den geringeren Spritverbrauch spart das Unternehmen Kosten. Somit ist es eine Win-win-Situation für das Unternehmen und die Umwelt.
Aber auch die Mitarbeiter können von einer spritsparenden Fahrweise profitieren. Durch Bonusprogramme können sie zum Mitmachen motiviert werden und ihre angepasste Fahrweise wird honoriert.
Durch die Vermeidung von Staus den Spritverbrauch senken
Bei der Planung der Verkehrsroute kann schon viel für einen nachhaltigen Fuhrpark getan werden. Für die Wahl der Fahrstrecke sollte daher nicht immer die schnellste, sondern die verkehrsgünstigste Route ausschlaggebend sein. Mittels GPS-Tracking Software können die Systeme genau bestimmen, welche Strecke am wenigsten Sprit verbraucht. Daher ist der Einsatz von Telematiksystemen eine gute Wahl, um Daten für eine nachhaltige Fuhrparkstrategie zu erheben und daraus Maßnahmen ableiten zu können.
Gibt es Alternativen zu einem Dienstwagen?
Der Fahrzeugeinsatz
Vor der Anschaffung eines Fahrzeugs sollte im Rahmen der Fuhrparkstrategie eine Analyse vorgenommen werden, wozu das Fahrzeug eingesetzt werden soll. Ist der Mitarbeiter permanent im Außendienst unterwegs, ist es sinnvoll, ihm ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung zu stellen. Nutzen dagegen die Mitarbeiter Fahrzeuge nur sporadisch, kann auf andere Lösungen wie Poolfahrzeuge oder Carsharing ausgewichen werden.
Des Weiteren ist zu analysieren, ob bspw. der Kundenbesuch immer vor Ort stattfinden muss. Mittels Videokonferenzen können aufwendige Dienstreisen vermieden und so die Ressourcen geschont werden.
Zudem sind alternative nachhaltige Reisemittel zu prüfen wie bspw. die Fahrt mit der Bahn.
Welche Fahrzeuge brauche ich für meinen Fuhrpark?
Bei Neuanschaffung sollte in der Fuhrparkstrategie bedacht werden, wozu die Fahrzeuge eingesetzt werden. Im Stadtverkehr sind Elektroautos eine gute Wahl. Als gutes Beispiel geht dabei die Deutsche Post voran, die ihren Fuhrpark um E-Autos aufgestockt hat. Die Anschaffungskosten für E-Autos sind jedoch noch immer recht hoch. Daher sollte der Fuhrparkleiter sich über Förderungsmöglichkeiten informieren.
Aber auch alternative Antriebstechniken zu Strom wie Wasserstoff oder Erdgas sollten geprüft werden.
Ferner spielt auch die Fahrzeuggröße eine Rolle. In einem nachhaltigen Fuhrpark sollte die Devise gelten: So klein wie möglich und so groß wie nötig. Auf diese Weise kann der Spritverbrauch gesenkt werden. Zudem sollten die Autos nur mit dem notwendigsten beladen sein und Aufbauten, die die Aerodynamik negativ beeinflussen, vermieden werden.
Nachhaltigkeit beginnt im Kopf
Mitarbeiter zum Thema abholen
Ein nachhaltiger Fuhrpark wird nicht nur daran gemessen, welche Fahrzeuge gefahren werden, sondern auch, wie die betriebliche Mobilität insgesamt gestaltet ist. Dies inkludiert ebenfalls das Thema, wie die Mitarbeiter zur Arbeit kommen. Hier liegt es an dem Fuhrparkleiter die Mitarbeiter dafür zu motivieren, Fahrgemeinschaften zu gründen oder den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen und das Auto stehenzulassen.
Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern dazu Rabatte an und fördern beispielsweise mit dem Jobticket die Fahrkosten für den öffentlichen Nahverkehr. Aber auch ein Angebot von Bikeleasing über den Arbeitgeber ist für Mitarbeiter interessant, die sich ein teures Elektrofahrrad ansonsten nicht leisten könnten.
Des Weiteren muss der Vorgesetzte als Vorbild agieren. Wenn die Vorgesetzten auf ihren Dienstwagen verzichten und alternative Verkehrsmittel nutzen, hat dieses Verhalten einen großen Einfluss auf das Verhalten der Mitarbeiter.
Und diese achten sehr darauf, wie ihr Unternehmen mit dem Thema Umweltschutz umgeht. Ein nachhaltiger Fuhrpark führt somit zu einer Steigerung der Attraktivität des Unternehmens und einem Imagegewinn, was heutzutage in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger wird.
Fazit
Ein nachhaltiger Fuhrpark ist eine gute Möglichkeit für das Unternehmen, um zum einen Umweltbewusstsein zu demonstrieren und zum anderen Kosten zu sparen. Wird die ökologische Nachhaltigkeit im Fuhrpark aktiv gelebt, beeinflusst dies gleichzeitig die ökonomische Nachhaltigkeit positiv. Es zeigt sich, dass ein nachhaltiger Fuhrpark nicht teuer sein muss, sondern schon mit kleinen Maßnahmen viel erreicht werden kann. Wichtig an dieser Stelle ist der Fuhrparkmanager, der die Unternehmensleitung und die Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren muss.